Öffentliche Sicherheit und Ordnung
Katastrophenschutz: Stabsrahmenübung 2023
Das Landratsamt Ostallgäu führte am Samstag, 11. November 2023 eine Stabsrahmenübung durch. Als Schadensszenario wurde ein Zusammenstoß zwischen einem mit Gefahrgut beladenen Güterzug und einer Regionalbahn kurz vor dem Bahnhof Buchloe angenommen. Bei dem Zusammenstoß entgleisten beide Züge, die Waggons verkeilten sich ineinander. Der Triebwagen des Personenzuges geriet in Brand und auch im hinteren Bereich des Güterzuges war eine Rauch-/Nebelentwicklung zu beobachten.
Die Integrierte Leitstelle Allgäu (ILS) in Kempten alarmierte daraufhin ein Großaufgebot an Rettungskräften aus Feuerwehren, Sanitäts- und Rettungsdienst, dem Technischen Hilfswerk und der Polizei zur Einsatzstelle. Die alarmierten Einsatzkräfte wurden natürlich für die Stabsrahmenübung nur durch eine Übungsleitung fiktiv, d.h. „auf dem Papier“ eingespielt. Die Einsatzleitungen der verschiedenen Hilfsorganisationen bezogen auf dem Parkplatz des Landratsamtes ihre Positionen, bauten gemeinsam mit der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) eine sogenannte Wagenburg auf und wirkten aktiv an der Übung mit.
Aufgrund der Vielzahl an Einsatzkräften und Organisationen bestand ein erhöhter Koordinierungsbedarf an der Einsatzstelle wodurch Kreisbrandinspektor Georg Trautwein innerhalb der ersten Stunde nach Eintritt des Ereignisses bereits durch einen Ansprechpartner der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) zum Örtlichen Einsatzleiter (ÖEL) bestellt wurde. Aufgrund weiterer eingespielter Lageentwicklungen musste schließlich der Katastrophenfall festgestellt werden. Ab diesem Zeitpunkt hat die FüGK im Landratsamt die Arbeit aufgenommen. Durch zielgerichtetes stabsmäßiges Arbeiten konnte die Führungsgruppe, welche wiederum durch Fachberater aller Hilfsorganisationen, Polizei und Bundeswehr verstärkt wurde, zur erfolgreichen Bewältigung des Großschadensereignisses beitragen. Insbesondere die Rettung und Betreuung der Personen, die Maßnahmen zur Eindämmung eines Gefahrstoffaustritts und die Vorbereitung der Evakuierung von rund 2.000 Bewohnern im angenommenen Schadensgebiet waren Schwerpunkte der Stabsrahmenübung.
Insgesamt waren rund 70 Mitwirkende sechs Stunden lang in den unterschiedlichen Funktionen des „Einsatzes“ gebunden, bis schließlich im Rahmen einer „internen“ Pressekonferenz das Übungsende verkündet werden konnte. Die gewonnenen Erkenntnisse und ein erstes Fazit konnte bereits bei der anschließenden Nachbesprechung gezogen werden. Alle Beteiligten waren sich über den Mehrwert dieser Übung einig. Getreu dem Motto „In Krisen Köpfe kennen“ wurde die Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdienste als elementar wichtig gewertet. Auch Landrätin Maria Rita Zinnecker überzeugte sich persönlich von der Leistungsfähigkeit der im Katastrophenschutz beteiligten Organisationen und dankte den überwiegend ehrenamtlichen Helfern ausdrücklich für ihren unverzichtbaren Dienst für die Gesellschaft und die heutige Übungsteilnahme.
Die Arbeitsgruppe 112 „Sicherheit und Katastrophenschutz“ führte im Nachgang nochmals eine detaillierte Auswertung der Übung durch und wird auch im kommenden Jahr wieder einen Schwerpunkt in die Vorbereitung und Bewältigung von besonderen Schadensereignissen setzen.
Zuschüsse für die Feuerwehren
Auch im Jahre 2022 förderte der Landkreis Ostallgäu die Beschaffung von kommunaler Feuerwehrausstattung, von Feuerwehrfahrzeugen sowie den Neu- und Umbau von Feuerwehrhäusern mit einem Gesamtvolumen von 277.348 €.
So konnten 15 Zuschussanträge von 11 Gemeinden bei der Auszahlung der Förderbeträge berücksichtigt werden.
Bezuschusst wurde die Beschaffung von Fahrzeugen und Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehren Baisweil, Buchloe, Eggenthal, Obergermaringen, Lamerdingen, Marktoberdorf, Obergünzburg, Oberostendorf und Seeg sowie der Neubau des Feuerwehrhauses in Rieden und der Umbau des Feuerwehrhauses in Pforzen.