Allgemeines
Alarmstufe Rot
Am bundesweiten Aktionstag am 20. Juni 2023 und dem Protesttag am 20. September 2023 haben die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren zusammen mit anderen deutschen Kliniken auf ihre prekäre wirtschaftliche Situation aufmerksam gemacht und gefordert, dass die Finanzierung der Krankenhäuser zuverlässiger gestaltet wird. Unabhängige Untersuchungen wie der Krankenhausrating-Report zeigen, dass beinahe die Hälfte der Krankenhäuser in Deutschland von Insolvenz bedroht sei und kaum noch Kliniken Gewinne erzielten. Die Kliniken forderten von der Politik verlässliche Rahmenbedingungen, um die Patientenversorgung sicherstellen zu können.
Endosonografie: Tumore schnell und genau identifizieren
In den Kliniken Füssen und Buchloe wird seit Februar 2023 auch die Endosonografie – der Ultraschall von innen - angeboten, was detailliertere Untersuchungen im oberen Verdauungstrakt ermöglicht. Dies führt zu präziseren Behandlungen und besseren Heilungschancen für die Patientinnen und Patienten, insbesondere bei Krebsgeschwüren und anderen Erkrankungen. Die enge Zusammenarbeit im Klinikverbund ermöglicht den Ärzten den Austausch von Fachwissen und die Verlegung von Patienten nach Bedarf, um die bestmögliche Versorgung sicherzustellen.
Vom Arzt zum Notarzt: knapp 50 Ärzte lassen sich zu Notfallmedizinern ausbilden
Die regionale Notarztversorgung genießt einen hohen Stellenwert im Ostallgäu und in Kaufbeuren. Auch die Ausbildung zum Notarzt ist daher sehr beliebt – wie der zum achten Mal ausgebuchte Kurs zeigt, den die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren anboten. Die Weiterbildung wird geleitet von den Chefärzten der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Palliativmedizin PD Dr. Bernd Hartmann und Dr. Joachim Klasen.
„Wir möchten mit unserer regionalen Ausbildung dafür sorgen, dass im Allgäu erst gar keine angespannte Personalsituation bei Notärzten entsteht“, betonen PD Dr. Bernd Hartmann und Dr. Joachim Klasen. Die beiden Chefärzte am Klinikum Kaufbeuren und an der Klinik Füssen verweisen auf den bundesweiten Personalmangel in der Notfallmedizin, der in vielen Gegenden zu Lücken in der Notarztversorgung führt. „Dem beugen wir hier vor“, erklären die beiden Organisatoren des Allgäuer Notarzt-Kurses, „indem wir in der Vergangenheit bereits über 300 Ärzte entsprechend qualifiziert haben.“ Seit Beginn der Kurse im Jahr 2014 gab es laut Hartmann und Klasen somit keine Personalengpässe mehr an den Standorten Kaufbeuren und Marktoberdorf im ärztlichen Bereich, seit diesem Jahr gilt dies auch für den Standort Buchloe.
Am diesjährigen, 80-stündigen Notarztkurs nahmen knapp 50 Medizinerinnen und Mediziner teil, darunter viele junge Ärzte. Der Lehrplan des insgesamt achttägigen Kurses richtete sich nach Vorgaben der Bundesärztekammer zur Ausbildung von Notfallmedizinern und wird von der Landesärztekammer als Weiterbildung anerkannt.
Pflege-Ausbildungsverbund Ostallgäu-Kaufbeuren gegründet
Am 16. Juni wurde im Landratsamt der Vertrag für den Ausbildungsverbund Pflege Ostallgäu-Kaufbeuren unterzeichnet. Dieser Verbund, der auf Initiative des Landkreises Ostallgäu entstand, ist der erste in Bayern, bei dem eine Hochschule beteiligt ist. Ziel ist es, die Pflegeausbildung im Landkreis sowohl qualitativ als auch quantitativ zu stärken, gemeinsame Standards bei der Ausbildung zu etablieren und kleineren Einrichtungen die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen zu ermöglichen. Die Gründungsmitglieder umfassen den Landkreis Ostallgäu, die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren, das Bayerische Rote Kreuz, das Bildungszentrum Allgäu Kempten und die Hochschule Kempten. Die Schaffung eines solchen Ausbildungsverbundes ist ein entscheidender Schritt zur Bewältigung der prekären Lage in der Pflege.
Qualitätsmanagement
Das Qualitätsmanagement ist integraler Bestandteil der Erfolgsstrategie. Durch konsequente Kontrolle, Überwachung und fortlaufende Verbesserungen in unseren Prozessen gewährleisten wir die Konsistenz und Qualität unserer Dienstleistungen. Die Implementierung neuer Prozesse und die Schulung unserer Mitarbeiter:innen bilden die Basis für die kontinuierliche Verbesserung unserer Leistung. Unsere fortwährende Hingabe an Qualitätsstandards stärkt das Vertrauen unserer Patientinnen und Patienten und unterstreicht unser Engagement für herausragende Leistungen in jeder Hinsicht.
Risikomanagement
Das Risikomanagement befindet sich auch im Jahr 2023 in einem stetigen Weiterentwicklungsprozess.
Wie „Fehler zu Helfer“ werden und warum es wichtig ist Fehler zu kommunizieren, ist Hauptbestandteil der praxisnahen Pflichtschulung, die von jeder/jedem Mitarbeiter:in alle zwei Jahre besucht werden muss. In dieser Schulung wird zudem der Meldeprozess von CIRS-Meldungen erklärt. Durch verschiedene Maßnahmen arbeiten wir aktiv an der Implementierung einer konstruktiven Fehlerkultur.
Es wurden viele Maßnahmen zur Erhöhung der Patientensicherheit neu etabliert.
Neue Arbeitsgruppen:
- Arzneimitteltherapiesicherheit
- Sepsis erkennen und handeln
- Expertenteam CIRS
Qualitätssicherung
Um den gesetzlichen Vorgaben, wie bspw. keine Rechnungskorrekturen etc., gerecht zu werden, wurden die bestehenden Prozesse analysiert und entsprechend angepasst. Derzeit wird die fallbegleitende Kodierung implementiert und somit die Bearbeitung der QS-Bögen bereits während des Aufenthalts ermöglicht. Dies ist ein sehr komplexer, berufsgruppenübergreifender Prozess, weswegen die Implementierung schrittweise erfolgt.
Auch die Verbesserung des allgemeinen Informationsflusses in Bezug auf die Statistischen Auswertungen, Änderungen in den Richtlinien und zu Datenlieferfristen konnte dazu beitragen, dass der Gesamtprozess „Qualitätssicherung“ gravierend verbessert werden konnte.
Einige Entwicklungen in der Stabsstelle Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung 2023
- Integration einer neuen Mitarbeiterin seit März 2023
Erweiterung des Teams, um Expertise und Frische in die Arbeitsabläufe zu bringen.
- Einführung des Pflichtfortbildungstages
Als neuer Bestandteil der Unternehmensstrategie zur kontinuierlichen Mitarbeiterentwicklung und -stärkung sowie Verbesserung der Mitarbeiterkommunikation
- Durchführung von internen Audits
Durchführung von Vor-Ort-Audits und Einsatz von Selbstbewertungschecklisten zu den Themen Risikomanagement, Qualitätsmanagement und Datenschutz zur Verbesserung interner Prozesse und zur Sicherstellung der Qualitätsstandards.
- Unterstützung der Zentren bei Zertifizierungsvorbereitungen
Hinzuziehen einer Mitarbeiterin zur Unterstützung und Begleitung während des Zertifizierungsprozesses.
- Neustrukturierung der Dokumentenlenkung
Zur Schaffung einer effizienteren und besser kontrollierten Dokumentenverwaltung.
- Einführung eines neuen Tools für Befragungen
Test und schrittweise Implementierung zur Verbesserung und Standardisierung der Befragungsprozesse.
- Neugestaltung der Patientenbefragungen
Anpassung auf Grundlage eines validierten Fragebogens der Bertelsmann Stiftung, um Qualität und Relevanz zu maximieren.
- Unterstützung der Arztpraxen der MVZ Ostallgäu-Kaufbeuren gGmbH
Aktive Hilfe bei der Weiterentwicklung und Anpassung der Qualitätsmanagementsysteme in den Praxen der MVZ gGmbH
- Enge Zusammenarbeit mit dem Vorstand
Umsetzung einer strategischen Partnerschaft zur Sicherstellung der Unternehmensziele und -richtlinien.
Diese bedeutenden Schritte und Initiativen zeigen das Engagement des Unternehmens für fortlaufende Verbesserungen und das Streben nach höchsten Qualitätsstandards in allen Aspekten.
Datenschutz und Datensicherheit
Ein wichtiger Fokus liegt auf der weiteren Sensibilisierung zum Thema Datenschutz und Datensicherheit. Erreicht wird dies insbesondere durch Schulungen, aber auch durch einen informativen Austausch sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens.
53 Gesundheitsfachkräfte der Pflegeschulen Kaufbeuren und Buchloe feiern Abschluss
Die frisch examinierten Pflegefachkräfte der Berufsschulen für Krankenpflege in Kaufbeuren und Krankenpflegehilfe in Buchloe feierten ihren erfolgreichen Abschluss in einer erstmals gemeinsamen Abschlussfeier am 2. August 2023 im Stadtsaal Kaufbeuren. Insgesamt 41 Pflegefachleute und 12 Pflegefachhelfer haben ihr Examen an den Schulen der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren abgeschlossen. Schulleiterin Steffi Kohler betonte die Motivation und Neugier, mit der die Absolventen ihre Ausbildung gemeistert haben, und wünschte ihnen einen ebenso engagierten Start in ihre berufliche Laufbahn. Einige der Absolventen konnten aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen ihre Lehre um ein Jahr verkürzen. Der Pflegedirektor der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren, Axel Wagner, freut sich auf die 32 ehemaligen Schüler, die nun in den Kliniken arbeiten werden und zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in der Region beitragen.
Spenden
Im Jahr 2023 gab es wieder viele Spenden von Privatpersonen, Firmen sowie den Fördervereinen. Die Kliniken, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch die Patientinnen und Patienten bedanken sich herzlichst dafür.
So konnte z. B. die Kinderklinik in Kaufbeuren durch die Spende von unterschiedlichsten Kleidungsstücken, Decken und Wärmebettvorhängen des Vereins „Nähen für Frühchen und Sternenkinder Beilngries“ die Versorgung von Frühchen sicherstellen. Die Textilen wurden von den Mitgliedern des Vereins speziell für Frühchen genäht.
Außerdem konnte ein Aufenthaltsraum für Jugendliche in der Kaufbeurer Pädiatrie eingerichtet werden. Der Raum kann sowohl für therapeutische Zwecke genutzt werden, als auch als Aufenthaltsraum für die Teenager. Gerade für Heranwachsende mit Essstörungen sei es sehr hilfreich, wenn etwa durch das gemeinsame Kochen und Essen Rituale entstehen, die mit in die Therapie integriert werden können, so Professor Markus Rauchenzauner, Leiter der Kaufbeurer Pädiatrie. Sein Dank gebühre daher den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Schnelltestzentrum Kaufbeurens im Forettle Center, die ihr erhaltenes Trinkgeld über den Zeitraum von zwei Jahren gesammelt haben und mit dieser großzügigen Spende das gesamte Zimmer samt Boden, Wandfarbe, Lampen und Mobiliar finanzierten. Umgesetzt und geplant wurde der Umbau von dem Kaufbeurer Unternehmer Markus Mölzer und dem Marktoberdorfer Raumausstatter Robert Fischer von "Die Fischerei".