Klinikum Kaufbeuren
Teddybärkrankenhaus
Am Sonntag, den 26. Februar 2023 fand zum ersten Mal das Teddybärkrankenhaus im Klinikum Kaufbeuren statt. Die Veranstaltung richtete sich an Kinder im Kindergartenalter zwischen 3 und 6 Jahren mit dem Ziel ihnen spielerisch die Angst vor medizinischen Abläufen zu nehmen. Dazu wurden die Rollen getauscht: Die Kinder kamen als Begleitperson des Patienten, ihres Kuscheltiers, zu einer „teddyärztlichen“ Vorstellung.
Neuer Chefarzt für Notfallzentren in Kaufbeuren und Füssen
Dr. Philipp Zimmermann leitet seit diesem Jahr als Chefarzt die beiden Notfallzentren in Kaufbeuren und Füssen. Durch die verbesserte Zusammenarbeit sowohl der beiden Standorte als auch mit dem Rettungsdienst können Patienten künftig besser versorgt werden.
Der Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie mit der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin möchte die Patienten besser informieren und ermutigen, dass sie bei einem tatsächlichen Notfall oder bei schwerwiegenden gesundheitlichen Bedenken sowie Verletzungen oder starken Schmerzen selbstverständlich die Notfallzentren aufsuchen sollen. Zimmermann: „Für medizinische Notfälle sind wir natürlich immer die richtige Anlaufstelle – sei es bei akuten oder lebensbedrohlichen Situationen.“ Bei sonstigen medizinischen Anliegen sei außerhalb der Öffnungszeiten vieler Hausarztpraxen die Bereitschaftspraxis der Kassenärztlichen Vereinigung zuständig. Hier solle künftig enger zusammengearbeitet werden, so der Chefarzt. „Ziel muss es sein, Kapazitäten bestmöglich zu nutzen“, hebt Zimmermann hervor. „Wir haben daher bereits intern begonnen, bessere Abläufe zu etablieren, um möglichst viele Patienten schnell und unbürokratisch zu versorgen.“, führt Zimmermann aus. Auch die Kooperation zwischen Kaufbeuren und Füssen werde künftig noch intensiver, blickt Zimmermann in die Zukunft. „In enger Absprache mit den Notärzten und Rettungsdiensten können wir auch hier noch besser mit unseren Ressourcen umgehen.“
Neurologie wechselt von Bezirkskrankenhaus zum Klinikum Kaufbeuren
Zum 1. Januar wechselte die größte Neurologie im Allgäu die Trägerschaft zu den Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren. Der Wechsel ermöglicht eine effizientere Patientenversorgung mit weniger Bürokratie und eröffnet die Perspektive, eine umfassende Schlaganfallversorgung zu etablieren. „Durch den Wechsel des Trägers bietet sich die Chance, dass wir die neurologische Medizin noch besser weiterentwickeln können“, berichtet der Chefarzt der Neurologie, Professor Martin Hecht.
So könne etwa die kathetergestützte Thromboseentfernung perspektivisch ins Repertoire aufgenommen werden, wozu es Neuroradiologen benötige. „Dann hätten wir hier in Kaufbeuren die vollständige Schlaganfallversorgung vor Ort und könnten noch rascher helfen“, so Hecht.
Geburtshilfe neu aufgestellt
Alexandra Neugebauer ist seit dem 1. Januar 2023 Departmentleiterin der Geburtshilfe in Kaufbeuren. Mit über 24 Jahren Erfahrung als Perinatalmedizinerin strebt sie danach, die Abteilung weiterzuentwickeln und pflegt die enge Zusammenarbeit mit der Frauenklinik sowie der Neonatologie. „Gerade die Zusammenarbeit mit der Neonatologie, also der Frühchenstation, ist ein Aushängeschild für das Klinikum“, erklärt Neugebauer. Dadurch sei eine Betreuung von Geburten ab der 32. Schwangerschaftswoche möglich, so die Oberärztin, die bereits über 10.000 Geburten betreut hat. Der OP in unmittelbarer Nähe und die enge Zusammenarbeit mit der Anästhesie runden laut Neugebauer das positive Bild ab. „Wir sind hier eine leistungsfähige Geburtshilfe, die bestens ausgestattet und vernetzt ist – auch für Situationen, in denen es mal schwierig werden könnte.“ Ihr Hauptziel ist es, Müttern und Babys einen optimalen Start ins Leben zu ermöglichen und umfassende Unterstützung in den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt zu bieten. Andreas Kutschker, Vorstand der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren, sieht mit Neugebauer die Geburtshilfe optimal aufgestellt und freut sich über die Gewinnung einer erfahrenen Expertin in der Perinatalmedizin für das Team.
Neue Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe
Auch die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe bekam im August eine neue Leiterin: Privatdozentin Dr. Enikö Berkes. Gerade in der operativen Gynäkologie erweitern die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren mit Ihr das Behandlungsspektrum. „Ich bin verliebt in die Berge“, schwärmt PD Dr. Enikö Berkes von der Region, „daher freue ich mich natürlich sehr, den Lebensmittelpunkt von mir und meiner Familie nun ins Allgäu zu verlegen.“ Bislang lebte die gebürtige Ungarin in Hamburg, wo sie seit 2020 als Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe im Albertinen Krankenhaus arbeitete.
Berkes sieht ihren Arbeitsschwerpunkt in der operativen Gynäkologie. „Hier konnte ich sehr viel Erfahrung sammeln“, betont die neue Chefärztin, die bereits die Gießener Schule für Endoskopische Chirurgie und die Hamburg School of Endoscopic Surgery geleitet hat. „Dort wird das komplette Spektrum der minimalinvasiven Eingriffe angeboten“, fährt die Chefärztin fort. Daher gelte es nun, nach einer Phase der Eingewöhnung und Stabilisierung, das Behandlungsspektrum in der gynäkologischen Chirurgie zu erweitern. „Ich denke, da ist in der Region sicherlich auch ein großer Bedarf vorhanden nach einer wohnortnahen Therapiemöglichkeit“, erklärt Berkes, „sei es in Endometriose-, Myom-, Beckenbodenchirurgie oder auch etwa in der gynäkologischen Onkologie.“
Insbesondere bei der Behandlung von Endometriose sieht Berkes noch Möglichkeiten, die Situation für viele Frauen zu verbessern. „Endometriose ist eine der häufigsten Unterleibs-Erkrankungen bei Frauen. Die Ursache sind Ansiedlungen von Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter“, so Berkes, die zunächst lange zum Thema geforscht hatte und später dazu auch habilitierte. „Es gibt auch immer noch zu viele Frauen, bei denen Endometriose leider erst nach jahrelangen Beschwerden festgestellt wird“, fährt Berkes fort, die in der Klinik und Poliklinik für Gynäkologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf als Leiterin des Bereichs Endometriose tätig war. „Ich möchte dazu beitragen, dass sich die Sensibilisierung in diesem Bereich künftig deutlich erhöht.“
Kinderklinik Kaufbeuren
Professor Markus Rauchenzauner kehrt nach einem halben Jahr zurück ans Klinikum Kaufbeuren. Der alte und neue Chefarzt der Pädiatrie plant gemeinsam mit dem Vorstand der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren die Entwicklung eines Kinderzentrums und eines Medical Boards.
Die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte zum 1. Februar 2024 gebe ihm nun die Möglichkeit, ein hochmodernes Kinderzentrum in Kaufbeuren aufzubauen. „Das Kinderzentrum wird eine umfassende Versorgung für Kinder bieten“, erklärt Rauchenzauner. „Wir integrieren innovative Therapieansätze, modernste medizinische Dienstleistungen und eine kinderfreundliche Umgebung.“
Geplant ist, die ambulante und stationäre Versorgung der Kinder und Jugendlichen unter einem Dach zu vereinen, um die Patienten möglichst ganzheitlich zu behandeln – auch über die akute Krankheitssymptomatik hinaus. „Gerade bei Heranwachsenden können oft ganz unterschiedliche Leiden miteinander zusammenhängen, seien sie physischer oder psychischer Natur“, betont Rauchenzauner. Daher müssten in der Pädiatrie immer viele Rädchen ineinander greifen, so der Chefarzt weiter. „Das erreichen wir am besten, wenn wir die verschiedenen Expertisen in einer Struktur bündeln.“
Im Zuge dieser Weiterentwicklung wird unter der Leitung von Professor Rauchenzauner ein Medical Board ins Leben gerufen. Dieses Expertenteam wird das Leistungsangebot der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren weiterentwickeln, um die Versorgungsqualität stets auf einem hohen Niveau zu halten. Dabei behält das Medical Board die neuesten Entwicklungen in der Medizin im Blick, um passende Therapieoptionen für die Bewohner in Kaufbeuren und im Ostallgäu bereitzustellen.
Andreas Kutschker bedankt sich zugleich bei Professor Rainer Burghard, der die Kinderklinik im Sommer übernommen hatte und noch bis Ende Januar interimsmäßig leitet. „Mit seiner Erfahrung und seiner empathischen Art hat er für Verlässlichkeit gesorgt und für eine kontinuierlich hohe medizinische Versorgung“, betont der Vorstand. Der erfahrene Mediziner sah seine Hauptaufgabe darin, in den herausfordernden Zeiten des Fachkräftemangels weiterhin für ein attraktives Arbeits- und Weiterbildungsumfeld zu sorgen. Nur so kann laut dem Burkhard, der unter anderem bereits jeweils 13 Jahre Chef der Kinderkliniken in Memmingen und Siegen war, dem zunehmenden Fachkräftemangel im Gesundheitswesen begegnet werden.